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Influenza

Posted on 06 Jan 2010 by gaus

Influenza A/H1N1

Seit Monaten hält uns das Thema „Schweinegrippe“ in Atem. Nachdem diese Krankheit
Mitte April in Mexiko ausgebrochen war, hatte sie sich schnell auch in den USA verbreitet. Inzwischen hat diese Grippewelle auch Deutschland erreicht und täglich nimmt die Zahl der Erkrankten weiter zu. Beunruhigende Nachtrichten über die Influenza A/ H1N1 sind an der Tagesordnung. In einigen Städten werden Kindergärten, Schulen und andere öffentliche Einrichtungen geschlossen. Die Bevölkerung ist verunsichert, insbesondere bei der Frage einer möglichen Impfung. Einerseits Empfehlungen dafür – allerdings unter Berücksichtigung eventueller Nebenwirkungen oder Impfschäden, andererseits aber auch Todesfälle. Wobei Experten die Schweinegrippe nicht gefährlicher einschätzen als die normale Influenza. Statistisch gesehen sind bisher weniger Personen gestorben als bei der jährlichen Grippewelle.
Laut Ärzte-Blatt gibt es immer mehr Ärzte, die sich in der Vergangenheit eher skeptisch zur Impfung geäußert hatten, und nun mehr und mehr Befürworter für eine Schutzimpfung werden. Das Robert-Koch-Institut (RKI) rechnet mit einer Ausweitung und warnt vor einer regelrechten Welle an Infektionen, vor allem schwere Fälle würden zunehmen. Man rät eine strikte Einhaltung der persönlichen Hygiene. Dementsprechend wird regelmäßiges Händewaschen empfohlen sowie das Berühren von Augen, Nase, Mund zu vermeiden.

Wie können wir uns vor dieser Verunsicherung schützen?

Zunächst einmal: Ruhe bewahren!

Richten wir unsere Aufmerksamkeit nun einmal auf unser Immunsystem.
Wie können wir es stärken?

An erster Stelle steht die Ernährung.
Wir benötigen eine gesunde, frischkostreiche Ernährung, die unseren Körper mit allen wichtigen Nährstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen versorgt.
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfiehlt mit ihrer Kampagne:
„five a day“ bzw. „5 am Tag“ fünf Obst oder Gemüseportionen pro Tag – möglichst abwechslungsreich. Dies erreicht man z.B. über 1 Portion Salat bzw. Rohkost, 1-2 Portionen Gemüse und 2-3 Stücke Obst.
Zur Zeit ist Hochsaison für alle möglichen Kohlsorten, Lauch, Fenchel, Mohrrüben, Pastinaken, Tobinambur, Winterrettich, Feld- und Endiviensalat sowie Äpfel, Birnen, Trauben, Kiwis, Orangen, Mandarinen, Grapefruits, Ananas, Avocados und Feigen.

Bewegen Sie sich!
Regelmäßige körperliche Bewegung hat einen stärkenden Einfluss auf unser Immunsystem. Günstig ist es, wenn wir uns an der frischen Luft bewegen, da die Temperaturreize eine weitere Unterstützung für unser Immunsystem bedeuten. Dadurch reduziert sich auch die erkältungsfördernde Wirkung trockener Schleimhäute. Also Verzicht aufs Auto, öfter mal eine Tour mit dem Fahrrad, Spaziergänge im herbstlich bunten Wald oder Wanderungen in Gottes schöner Natur. Ausdauersportarten wie Laufen, Joggen, Nordic-Walking, Radfahren oder Schwimmen sind nicht nur für unseren Körper gut sondern haben auch einen positiven Einfluss auf unsere Psyche. So haben die so oft erwähnten Winterdepressionen keine Chance.

Sie wissen ja:
Es gibt kein schlechtes Wetter, eher ist es die ungünstige Kleidung.

Entspannen Sie richtig!
Lernen Sie richtig zu „relaxen“. Zum Ausgleich für den arbeitsreichen Alltag benötigen wir Entspannungstechniken, um innere Ruhe und Gelassenheit zu finden. Ob Autogenes Training, Muskelrelaxation nach Jacobsen, Yoga, Meditationen oder eine schöne Entspannungs-CD – suchen Sie sich das richtige für sich aus. Wann waren Sie das letzte Mal in der Sauna?
Hier finden Sie nicht nur Ruhe und Entspannung, sondern stärken auch gleichzeitig Ihre Abwehrkräfte. Die Abfolge von Hitze mit dem anschließenden Kaltbad entspannt die Muskulatur, regt Kreislauf und Stoffwechsel an und hat einen stärkenden Einfluss auf die Atmung und das Immunsystem.

Gute Nacht
Eines der besten Anti-Aging-Mittel ist ausreichender Schlaf in der Nacht! Er ist wichtig für die Regulation des Stoffwechsels und somit auch für unser Immunsystem. Die optimale Raumtemperatur liegt bei 16 bis 18 Grad, also niedriger als in den anderen Wohnräumen.
Ist die Matratze noch okay oder eher durchgelegen? Kopfkissenhöhe und Schlafdecken müssen individuell passen – ein Bauchschläfer benötigt ein anderes Kissen als ein Seitenschläfer. Ein Fußbad oder eine Wärmeflasche sorgen für warme Füße.
Schalten Sie rechtzeitig Fernseher oder Computer vor dem Schlafengehen aus.
Machen Sie eine kleine Meditationsübung, lassen den Tag gedanklich noch einmal an sich „vorüber ziehen“.

Was können Sie noch Gutes tun?
80 Prozent unseres Immunsystems befinden sich in unserem Darm.
Vielleicht ist jetzt gerade die richtige Zeit für eine Fastenkur oder eine Darmsanierung.
Kräutertees und Vitaminshakes sind in dieser Jahreszeit günstiger für unser Immunsystem als Kaffee und Alkohol. Besonders Vitamin C stärkt die Widerstandskraft gegen Infektionen.
In Kombination mit Vitamin E, beta-Carotin und Selen bekommen unsere Körperzellen einen besonderen Schutz vor oxidativen Schäden.

Vitamin C
Vitamin C unterstützt aktiv die Arbeit unserer Abwehrzellen gegen Bakterien und Viren und ist somit eine große Unterstützung für das Immunsystem. Neben seiner Funktion als Antioxidans wird es für zahlreiche Stoffwechselvorgänge benötigt. Es sorgt für ein festes Bindegewebe, für gesunden Schlaf und Nerven und es beschleunigt den Heilungsprozess bei Verletzungen. In der Ernährung finden wir es in zahlreichen Gemüse- und Obstsorten (u.a. sämtliche Kohlarten, Paprika, Fenchel, Zitronen, Apfelsinen, Mandarinen, Erdbeeren, Hagebutten, Sanddorn, Acerolasaft) sowie in der Kartoffel.
Vorsicht ist bei Stress geboten! Stress ist ein Vitamin-C-Killer.

Vitamin E
Vitamin E ist das wichtigste fettlösliche Antioxidans. Es schützt die Zellmembranen vor freien Radikalen und ist somit auch ein Schutz vor Krankheiten. Dieses Vitamin kann die Resistenz gegen Bakterien erhöhen und regt die Produktion von Antikörpern an.
Vitamin E ist in erster Linie in Pflanzenölen, besonders in Weizenkeim-, Sonnenblumen-
und Distelöl enthalten. Gute Vitamin-E-Lieferanten sind außerdem verschiedene Fischsorten (Makrele, Lachs) sowie Getreide, Samen und Nüsse und einige Gemüsesorten (Paprika, Schwarzwurzeln, Grünkohl, Weißkohl und Wirsing).

β-Carotin

β-Carotin ist die Vorstufe von Retinol = Vitamin A. Man bezeichnet es deshalb auch als Provitamin. Die Carotinoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die Obst ihre tiefgelbe bis orangerote sowie den dunkelgrünen Gemüsesorten ihre Farbe geben. Die besten Quellen sind: Karotten, Kürbisse, Süßkartoffeln, Spinat, Chicoree, Tomaten und Broccoli sowie Aprikosen, Pfirsiche, Nektarinen und Mangos.

Selen
Selen ist ein essentielles Spurenelement, das Fress- und Killerzellen des Immunsystems stimuliert, deren Aufgabe es ist, eingedrungene Fremdkörper zu vernichten. Der Selengehalt der Böden hat in den letzten Jahren etwas abgenommen und ist je nach Region auch extrem unterschiedlich. Von daher ist auch der Selengehalt in den Lebensmitteln unterschiedlich hoch. In Trinkwasser und Getränken ist es nur in geringen Mengen vorhanden.
Wir müssen es mit Fisch, Fleisch, Leber, Getreideprodukten, Sesam, Milch, Gemüse und Nüssen zu uns nehmen.

Damit wir unser Immunsystem über die Ernährung stärken können, anbei ein Rezept,
passend zur herbstlichen Jahreszeit.

Vorweg: Herbstlicher Salat

Einen Endiviensalat, bunt belegt mit Tomaten- und Paprikastreifen. Das Ganze wird auf einem Teller schön angerichtet, mit Walnüssen und Gomasio (gerösteter Sesam mit Meersalz) bestreut.
Die Marinade besteht aus einem hochwertigen Pflanzenöl und etwas Essig oder Sojasoße.

Kürbiscremesuppe   (4-6 Portionen)

2 große Zwiebeln                   schälen, fein würfeln mit
2 Äpfeln in etwas Öl              andünsten
1,5kg Hokaidokürbis  nicht schälen! nur waschen,
entkernen u. würfeln
300g Kartoffeln                     waschen, schälen, würfeln und mit dem Kürbis in 2,5l Wasser,      sowie
2-3 Lorbeerblättern u. 1Tl Koriander            ca. 30-40 Min. leicht köcheln, bis das Gemüse gar ist.
Lorbeerblätter entfernen, Äpfel u. Zwiebeln dazugeben, die Suppe pürieren,                    mit
200ml Sojacreme oder Reismilch auffüllen.
Folgende Gewürze können dazu gegeben werden:
½-1Tl Muskat, schwarzer Pfeffer aus der Mühle, indische Gewürzmischung ev. Curry und etwas Salz

Nachtisch: Obstsalat der Saison

Aus Ananas, Äpfeln, Orangen, Mandarinen, Bananen und Mango einen bunten Obstsalat herstellen.
Ev. mit etwas Ahornsirup, Honig oder Agavendicksaft süßen.
Auf Wunsch etwas Sahne schlagen und zusammen mit gerösteten Sonnenblumenkernen über den Obstsalat geben

Wer stark, gesund und jung bleiben
und seine Lebenszeit verlängern will,
der sei mäßig in allem, atme reine Luft,
treibe tägliche Hautpflege und Körperübung,
halte den Kopf kalt, die Füße warm
und heile ein kleines Weh eher
durch Fasten als durch Arznei
(Hippokrates)

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