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Valeriana, Humulus, Melissa – das ist ja beruhigend!

Posted on 20 Jun 2009 by Rolf Meyer

Es gibt viele Heilpflanzen, die in dem Ruf stehen, eine beruhigende und entspannende Wirkung hervorrufen zu können:
Da haben wir z.B. den Schlafmohn und den Cannabis. Sie haben allerdings erhebliches Suchtpotenzial  und sind im Betäubungsmittelgesetz gelistet. Der Gebrauch als Beruhigungsmittel verbietet sich somit.

Papaver, der Schlafmohn, enthält so viele verschieden wirkende einzelne Wirkstoffe mit jeweils spezifischen Eigenschaften, dass eine nähere Beschreibung der Einzelalkaloide hier zu weit führen würde.

Cannabiswirkstoffe haben einzigartige Wirkungspotenziale, die viel wertvoller als ihre sedierenden Eigenschaften sind: so z.B. die appetitfördernden und allgemein vitalisierenden Wirkungen in der Krebstherapie. Das hat sich aber in der schulmedizinischen Therapie bisher noch kaum durchgesetzt, obwohl die spezifischen Eigenschaften von Cannabis seit Jahrtausenden bekannt und auch bestens erforscht sind. Der Grund hierfür dürfte in der geistigen Enge großer Kreise der Ärzteschaft zu suchen sein. Die völlig unzureichende und internationalen Vergleichen nicht standhaltende ärztliche Schmerztherapie in Deutschland ist ein weiteres Beispiel für die z.T. großen Probleme der Schulmedizin in Deutschland in dieser Hinsicht.

Aber gehen wir weiter auf die Suche nach Pflanzen mit beruhigenden Wirkungen, nach mite-Therapeutika, die wir entweder selbst anpflanzen oder uns rezeptfrei aus der Apotheke besorgen können:

Für mich sind die 3 wichtigsten:
–    Baldrian
–    Hopfen
–    und Zitronenmelisse.

Baldrian (Valeriana officinalis)
Von allen dreien hat Baldrian die stärkste sedierende Wirkung, ist aber auch aus diesem Grund zum häufigen oder gar dauerhaften Gebrauch nicht geeignet. Bei gelegentlich auftretenden Einschlafproblemen ist er aber durchaus angezeigt und tut sicher seine Wirkung. Ratsam ist die Einnahme der Tinktur. Die Wirkung tritt schneller ein als bei Dragees und der schlechte Geschmack, für den der Baldriantee bekannt ist, wird vermieden.

Hopfen (Humulus lupulus)
Auch ohne Bier wirkt der Hopfen beruhigend. Gleichzeitig lösen seine Bitterstoffe bei geschwächten Patienten eine willkommene Tonisierung aus: Appetit und Verdauung werden angeregt und die Durchblutung gefördert. In der Genesungsphase nach einer Erkrankung ist der Hopfen das Beruhigungsmittel der Wahl.

Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
Die Zitronenmelisse hat beruhigende Eigenschaften mit spezieller Wirkungsrichtung auf das Herz und die Nerven. Der Herzschlag wird abgesenkt und nervöse Spannungen aufgelöst. Es ist das geeignete mite-Therapeutikum, um „runterzukommen“, z.B. abends nach einem Vortrag oder nach angeregten Unterhaltungen. Und wenn eine Tasse Melissetee nicht ausreicht, dem sei ein Melisse-Vollbad empfohlen. Melissenextrakte für die Badewanne gibt es in jeder Apotheke. Die Wirkung ist durchschlagend. Bitte nicht in der Badewanne einschlafen!

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