- Bildungswerk für therapeutische Berufe Logo
Kopfhörer Icon
Kostenlose telefonische Beratung
0800 / 282 282 0 Mo. - Fr. 8.00 - 18.00 Uhr

Infopaket anfordern

Weitere Hinweise zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Brochure
Maus nach Oben
Berufsbild Psychologische/r Berater/in Icon
Bildungsservice
Berufswegweiser
Berufsbild Psychologische/r Berater/in

Berufsbild Psychologische/r Berater/in - erfahren Sie hier mehr über den Beruf!

Zertifiziert nach DIN EN ISO 9001 durch Certqua

AZAV Zertifizierung
Dieser Lehrgang ist nach AZAV zertifiziert, so dass die Arbeitsagenturen eine Vollförderung übernehmen können.

Psychologischer Berater
- Dies sind die Aufgaben, Anforderungen und Perspektiven

Verschiedene gesellschaftliche Trends (z. B. die Individualisierung) tragen dazu bei, dass eine zunehmende Zahl von Menschen Unterstützung sucht. Insgesamt nimmt der psychische Stress zu. Psychologische Berater fungieren allerdings nicht als Therapeuten, sondern als Coaches. Ihr Engagement ist präventiv bei psychisch gesunden Personen, die eine temporäre Hilfe benötigen und kann verhindern, dass psychische Krankheiten entstehen. Ein psychologischer Berater will seine Klienten unterstützen und stark machen. In diesem Beitrag informieren wie über das Berufsbild, die Aufgaben und Karriereperspektiven des Psychologischen Beraters.

Historische Entwicklung

Psychologische Beratung gab es schon lange, bevor die Psychologie als eigene Wissenschaftsdisziplin organisiert war. Bereits in der Antike war der Psychologische Berater gefragt. Der Philosoph Sokrates betrachtete sich selbst als Initiator wahrer Erkenntnisse, die durch das eigenständige Lernen geschaffen wurden. Demzufolge ist der Bedarf an einer professionellen Beratung zeitlos. Allerdings führen verschiedene gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen dazu, dass die Nachfrage nach dieser Dienstleistung weiter zunimmt.

Psychologische Beratung heute

In der heutigen Zeit sind psychosoziale Probleme weit verbreitet, denn viele Menschen sind besonderen Belastungen ausgesetzt. Hierzu zählen chronischer Stress am Arbeitsplatz, Druck und Mobbing. Daher steigt die Zahl der Personen, die auf qualifizierte Beratung angewiesen sind. Auch im privaten Bereich nehmen die Belastungen zu. Typische Problemlagen sind geprägt von Leistungsdruck, Arbeitslosigkeit, Geldnöten, Trennung bzw. Scheidung, Sorgerechtsstreitigkeiten, Verlust von familiären und freundschaftlichen Kontakten, Einsamkeit, zwischenmenschlichen Konflikten oder Unsicherheiten in der Kommunikation. Bei all diesen Krisen und Problemen kann ein Psychologischer Berater wertvolle Hilfe leisten.

Gesundheit der Psyche

Mittlerweile wurde das psychische Wohlbefinden in die Definition von Gesundheit seitens der Weltgesundheitsorganisation aufgenommen. Seitdem ist das Thema Prävention stärker in den Fokus gerückt. Dies gilt für die Wissenschaft und die Praxis. Mit Resilienz wird die Fähigkeit bezeichnet, mit Risikofaktoren für die Gesundheit der Psyche so umzugehen, dass Krankheiten und Störungen bereits im Vorfeld vermieden werden, denn mit belastenden Faktoren ist fast jeder Mensch im Laufe seines Lebens konfrontiert.

Funktion Psychologischer Berater/innen

Mit ihrer fachspezifischen Ausbildung sind Psychologische Berater in der Lage, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Sie beraten Menschen in den verschiedenen Lebenslagen. Dabei unterstützen sie ihre Klienten dabei, innere Ressourcen zu aktivieren. Das übergeordnete Ziel der psychologischen Beratung ist es, die Problemlösungskompetenzen psychisch gesunder Menschen zu erweitern und dadurch deren Wohlbefinden sowie mentalen Zustand zu verbessern. Die Dienstleistung stellt demzufolge vorrangig eine Unterstützung dar. Sie ist in der Regel zeitlich begrenzt. Zwar können auch Freunde und Bekannte versuchen, die Funktion einer psychologischen Beratung zu übernehmen, aber dann erfolgt die Beratung meist ohne professionellen Anspruch.

Aufgaben

Psychologische Berater sind als Lebensberater in erster Linie präventiv tätig. Ihre Klienten sind mit einem bestimmten Problem konfrontiert. Als Dienstleister versucht der Psychologische Berater, den Klienten zu einem souveränen Umgang mit der Problematik zu befähigen, indem er Impulse setzt, dass jede/r eine eigene, für die unmittelbare Lebenswelt passende, Lösung entwickeln kann und sind außerhalb der Heilkunde engagiert. Psychologische Berater fungieren eben nicht als Therapeuten, sondern als Berater und Coaches. Sie wollen ihre Klienten befähigen, unterstützen und stärken. Oft ist es dabei erforderlich, Blockaden, hinderliche Glaubenssätze oder alte Denkmuster aufzuspüren und zu beheben.

Berufsbild

Die meisten Psychologischen Berater entscheiden sich für die Selbstständigkeit. Es ist dann ihre eigene Aufgabe, Kunden zu akquirieren. Durch eine Webseite, einen Auftritt in den sozialen Medien oder mit Anzeigen in Printmedien machen sie potenzielle Klienten auf ihre Dienstleistung aufmerksam. Da das Spektrum an psychologischen Problemen umfangreich ist, kann es sinnvoll sein, sich auf bestimmte Phänomene zu spezialisieren (z. B. Burnout oder Hochsensibilität). Dann gelingt es dem Psychologischen Berater in kürzerer Zeit Expertenwissen aufzubauen. Die Spezialisierung kann auch entlang von Zielgruppen (z. B. Geschäftsleute, Familien, Alleinerziehende, Studierende oder Rentner) oder zusammen mit inhaltlich oder thematisch verwandten Aus- und Weiterbildungen wie z. B. der systemischen Beratung als Fachrichtung erfolgen.

Voraussetzungen

Ein Psychologischer Berater sollte über die erforderliche Lebenserfahrung verfügen. Daher gilt ein Mindestalter von 25 Jahren. Außerdem ist ein Realschulabschluss erforderlich. Psychologische Berater müssen eine Berufsausbildung absolviert haben. Darüber hinaus ist eine mindestens einjährige (auch fachübergreifende) Berufserfahrung nachzuweisen. Jenseits der formalen Qualifikationen ist es wichtig, dass ein Psychologischer Berater seelisch stabil ist. Er sollte bereit sein, kontinuierlich hinzuzulernen und sich auf neue Denkmuster einzulassen. Ein starker Impuls, Menschen professionell zu unterstützen und ihnen zur Seite zu stehen, sollte bereits vor der Ausbildung vorhanden sein, denn die Rolle des Beraters lässt sich nur bedingt lernen. Zu den wesentlichen Soft Skills gehören Empathie und kommunikatives Geschick. Das Anforderungsprofil wird ergänzt durch Flexibilität, Ausdauer und ein souveränes Zeitmanagement. Auch ein gutes Ausdrucksvermögen und die Fähigkeit, dem Gegenüber zuzuhören, kennzeichnen einen erfolgreichen Psychologischen Berater. Oft ist es erforderlich, eine verträgliche, aber gleichwohl offene Ansprache zu wählen, um dem Klienten weiterzuhelfen.

Ausbildung

Die Ausbildung zum Psychologischen Berater erstreckt sich über etwa 12 Monate. Der Lernaufwand beläuft sich auf circa 8 Stunden pro Woche. Zu den Inhalten gehören typische Beratungsanliegen, die Grundlagen des Beratungsprozesses, ausgewählte Ansätze zur Beratung und zum Coaching sowie Kommunikationstechniken. In ihrer Ausbildung lernen Psychologische Berater Konzepte und Tools aus dem Werkzeugkasten der Psychologie. Dabei wird die allgemeine Psychologie, die differenzielle Psychologie, die Sozialpsychologie und Entwicklungspsychologie abgedeckt. Auf die verschiedenen Strategien und Ansätze im Umgang mit bestimmten Problemlagen können die Absolventen der Ausbildung dann in ihrer praktischen Arbeit zugreifen. Auch Grundwissen über die verschiedenen Störungsbilder aus der klinischen Psychologie (z. B. Depressionen, bipolare Störungen, Angststörungen, Neurosen, posttraumatische Belastungsstörungen) wird vermittelt. Weitere Gegenstände der Ausbildung sind die Selbstentwicklung und -steuerung, das Konfliktmanagement, Beziehungsmanagement sowie Souveränität im beruflichen Alltag. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und Grenzen der Tätigkeit in der Praxis werden behandelt. Praktische Aspekte zu den Vorgehensweisen bei der Existenzgründung als Psychologischer Berater im Anschluss an die Ausbildung gehören ebenfalls zu den Lerninhalten.

Beratung vs. Therapie

Beratung und Therapie unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Anforderungen. Der Psychologische Berater muss nicht über eine staatliche Therapiezulassung verfügen. Daher ist er nicht berechtigt, therapeutische Behandlungen durchzuführen. Er ist ausschließlich zur Beratung und zum Coaching zugelassen. Um eine offizielle Therapiezulassung zu erhalten, ist es erforderlich, sich als Heilpraktiker für Psychotherapie zu qualifizieren. Nach dem Abschluss der Ausbildung ist die Anmeldung bei der zuständigen Gesundheitsbehörde zur Prüfung als Heilpraktiker für Psychotherapie möglich. Dabei sollte eine Wartezeit von bis zu zwei Jahren eingeplant werden.

Gehalt und Berufsaussichten

Das durchschnittliche Gehalt der Psychologischen Berater in Deutschland beläuft sich auf rund 40.000 Euro brutto pro Jahr. Das Einkommen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hierzu zählen die individuelle Erfahrung, die Größe und Zahlungskraft des Kundenstamms und der Umfang des Arbeitsaufwandes sowie auch der Praxisort. Der Bedarf an Beratung und Coaching ist heute so stark ausgeprägt wie nie zuvor. Daher sind die Perspektiven Psychologischer Berater auf dem Arbeitsmarkt sehr gut. Oft empfehlen zufriedene Klienten den Coach im Bekanntenkreis weiter. Eine hohe Reputation erleichtert es Psychologischen Beratern, die gewünschte Auslastung und damit das angestrebte Gehalt zu erzielen. Die Steigerung des Marktwertes kann auch durch eine Spezialisierung auf eine bestimmte Klientel oder bestimmte Problemlage gelingen.

Pfeil nach Oben